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„Stolpersteine“ - Gedenken an jüdisches Ehepaar

Verlegung der vom Bildungsverein gespendeten Gedenksteine

Der Konzeptkünstler Gunter Demnig, der bereits weit über 9.000 Stolpersteine verlegt hat, wollte in Koblenz am Dienstag, den 12. Januar 2010 zwölf Steine verlegen, darunter auch die beiden vom Koblenzer Bildungsverein gestifteten Gedenksteine. - Aufgrund der Witterungs-Verhältnisse wurde die Veranstaltung kurzfristig abgesagt. Leider ebenso kurzfristig wurde uns dann der neue Termin bekannt gegeben.

 Die Verlegung der beiden Stolpersteine erfolgte am Dienstag, 25. Mai 2010 um 10 Uhr in Metternich vor dem Haus Trierer Straße 234.

Stolpersteine Rosa u. Julius Marx

Wir erinnern damit an Julius Marx (Jahrgang 1879) und Rosa Marx (Jahrgang 1884), die im Hause Trierer Straße 234 eine Metzgerei betrieben.

Zum Bau dieses Hauses verwendete Marx 15.000 RM, die die Gemeinde Metternich ihm für den Verkauf der ungenützten baufälligen Synagoge im Winkelpfad (heute Weidtmannstraße) gezahlt hatte. Für eine Nutzung der Synagoge fehlten die zehn zum Gottesdienst erforderlichen Männer.

Der im I. Weltkrieg verletzte und seitdem gehbehinderte Julius Marx, Träger des Eisernen Kreuzes, wurde in entwürdigender Art und Weise auf einer Schubkarre zum „Verladebahn­hof“ Koblenz-Lützel transportiert. Von dort wurden er und seine Frau am 22. März 1942 in einem der ersten aus Koblenz fahrenden Deportationszüge ins Ghetto Izbica im Kreis Lublin im „Generalgouvernement“ abtransportiert – vier oder fünf Tage im Viehwagen ohne Essen, Trinken oder Toilette. Keiner der Ankommenden überlebte dort lange.

Entweder wurden sie recht bald erschossen um Platz für „Neuankömmlinge“ zu machen, oder sie wurden vergast, wie die Eheleute Marx in Sobibor.

 

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