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Turin und das Piemont, Teil 2

9-tägige Kultur- und Studienreise für Kunstliebhaber und Feinschmecker
vom 20. bis 24. Mai 2024  ( Zweiter Teil: Langhe und Lago Maggiore )

Zum ersten Teil des Rückblicks

5. Tag, Mo. 20. Mai:  Alba, Barolo, La Morra
Als Gegensatz zu den vielen Kunstobjekten Turins besuchten wir am Montag die Landschaft der Langhe (UNESCO-Weltkulturerbe). Sie ist durchzogen von Weinhängen, an denen einige der wertvollsten Weine der Welt gedeihen. In den, viele Straßen begleitenden, Haselnuss-Hainen können die berühmten und schmackhaften Haselnüsse des Piemont geerntet werden.

Alba, Geschlechtertürme

Wir fuhren zunächst nach Alba, in das Herz der Langhe und bekannt durch seine alljährliche Trüffelmesse. Von den einst hundert Geschlechtertürmen sind heute noch dreißig erhalten.

Alba, Dom, Chorgestühl

Bei unserem ausführlichen Spaziergang durch die Altstadt sahen wir den romanisch-gotischen Dom San Lorenzo mit seinem wertvollen Chorgestühl aus dem 16. Jh. und die Kirche Maria Maddalena mit ihrer ausgemalten Kuppel .

Alba, Kuppel Maria Maddalena

Nach der Mittagsfreizeit ging es durch das Hügelland der Langhe weiter nach Barolo, der Ort, der dem berühmten Wein seinen Namen gab. Der aus der Nebbiolo-Traube gewonnene Rotwein zählt zu den besten und faszinierendsten der Welt.

Barolo, Blick aus der Eingangshalle des Schlosses

Wir bummelten durch den malerischen Ort mit seinem im 19. Jahrhundert wiederaufgebauten Schloss der Markgrafen Falletti.

Weiter ging es zum Weingut Gian Piero Marrone in Annunziata bei La Morra. Bei einer Führung mit der temperamentvollen Beatrice Ramella Pezza erhielten wir viele Informationen über den Familienbetrieb, der auf 18 ha Rebfläche Nebbiolo, Arneis, Barbera, Dolcetta und Moscato kultiviert.

Weinprobe im Weingut Marrone

Wein und Köstlichkeiten im Weingut Marrone

Vom Gastraum und der Terrasse des Weingutes hatten wir einen traumhaften Blick auf die umliegenden Weinberge. Zur Verkostung von fünf Weinen – einschließlich des berühmten Barolo – gab es einen sehr leckeren Imbiss.

Die Libanon-Zeder von La Morra

Von weitem sahen wir die berühmte Libanon-Zeder von La Morra, die seit über 160 Jahren auf dem Colle Monfalletto steht. Ihr Stamm hat einen eindrucksvollen Umfang von über vier Metern und mit ihrer Höhe von 19 Metern ist sie ein Naturdenkmal mitten in den Weinhügeln. Erst während unserer Rückfahrt zum Hotel gab es ein heftiges Gewitter. Der Abend stand zur freien Verfügung.

6. Tag, Di. 21. Mai:  Fahrt zum Lago Maggiore
Heute verabschiedeten wir uns von Turin und machten uns auf den Weg zum Lago Maggiore. Doch zuvor erwarteten uns vor dem ehem. Königspalast »La Venaria Reale«, Raffaella und als zweite Führerin Cristina Molino, die uns in zwei Gruppen durch Schloss und Gärten führten.

La Venaria Reale, Kirche und Vorhof

Nach jahrzehntelangem Verfall ist die monumentale Residenz nach französischem Vorbild wieder umfassend restauriert worden.

La Venaria Reale, Das Haus Savoyen in Gemälden

Im langen Kellergewölbe und dem Erdgeschoss wurden wir mit der Geschichte des Hauses Savoyen vertraut gemacht. Besonders sehenswert waren auch die prachtvolle „Galerie der Diana" und die Schlosskapelle, beides Meisterwerke der Barockarchitektur, sowie eine Ausstellung mit einer prächtigen Gondel und Kutschen in der ehemaligen Orangerie. In den königlichen Gärten verabschiedeten wir uns von unseren Fremdenführerinnen, insbesondere von Raffaella, die uns in den letzten Tagen äußerst engagiert und sachkundig begleitet hatte!

Wir fuhren weiter in Richtung Orta-See zum Weingut »Podere ai Valloni«, das seit 2011 auf biologischen Weinbau setzt. Hier wurden wir zu einer interessanten Führung durch den Weinberg und einer Verkostung von Wein, Salami und Käse erwartet.

Gruppe im Weingut Podere Valloni

Danach besuchten wir noch die - hinter der Gruppe im Tal zu sehende - Wallfahrtskirche von Boca, ein Entwurf vom Architekten Alessandro Antonelli.

Basilika Santissimo Crocifisso bei Boca

Auch wenn der 119 m hohe Turm nie gebaut wurde und es 1907 einen Teileinsturz gab, ist der klassizistische Kirchenbau (seit 2012 Basilica minor) beeindruckend. Aufgrund eines Gottesdienstes konnten wir das eigentliche Ziel der vielen Pilger nicht besichtigen, aber die unzähligen Votivtafeln machten deutlich, dass es eine große Dankbarkeit für kleinere und größere Wunder gibt. Wir fuhren weiter an den Lago Maggiore zu unserem Hotel Villa Paradiso in Meina.

Unser Hotel Villa Paradiso mit dem Strand

Das Hotel liegt direkt am See mit eigenem Strandbad und Swimmingpool im Garten. Aus den schönen Zimmern hatte man entweder einen Blick auf den See oder in den Garten mit großen Palmen. Meina selbst hat eine charmante Ausstrahlung durch seine vielen Villen aus dem 18. und 19. Jh. Hier wurden wir in den nächsten Tagen beim Abendessen mit typischen italienischen Gerichten verwöhnt.

7. Tag, Mi. 22. Mai:  Tag steht zur freien Verfügung

Blick auf Lago Maggiore oberhalb von Meina

Ein größerer Teil der Gruppe nutzte die Gelegenheit, um mit dem Linienbus in das nahegelegene Arona zu fahren, eine schicke Stadt am See, reich an historischen Palästen und Kirchen. Von dort aus war mit dem Schiff die andere Seite des Sees und die Rocca d'Angera zu erreichen – eine prächtige Burg, die seit dem 16. Jh. weitgehend restauriert wurde. Andere fuhren nach Stresa und von dort aus zur Isola Bella, Isola Madre oder Isola Pescatori.

8. Tag, Do. 23. Mai:  Fahrt mit der Centovalli-Bahn
Am vorletzten Reisetag erwartete uns ein besonderes Erlebnis: Die Reise mit dem Lago-Maggiore-Express. Am Hotel konnten wir unseren Reiseleiter Luca Mestrini begrüßen. Von Meina brachte uns der Bus über Arona zunächst auf die Höhen über dem Lago Maggiore. Unterwegs machten wir einen kurzen Stopp vor der kolossalen Statue des Heiligen Karl Borromäus.

Statue des Hlg. Karl Borromaeus

Die Höhe der Statue beträgt 23 m, der Arm ist 9 m lang, der Daumen 1,40 m. Der Heilige hebt segnend die rechte Hand und hält mit der linken die 4,20 hohe Schlussakte des Konzils von Trient. Bis zum Bau der Freiheitsstatue galt „San Carlone" als größte von innen begehbare Statue der Welt.

Nach einigen Kilometern bogen wir wieder ab hinunter zum See, um hinter Stresa weiter zum Lago die Maergozzo – einem der saubersten Seen Italiens – zu kommen. Der kleine Badesee war einst ein Teil des Lago Maggiore und wurde im Mittelalter durch Ablagerungen von diesem getrennt. Weiter ging es durch das Val d'Ossola mit prächtigen Ausblicken auf die umliegenden Gipfel und Hänge mit Steinbrüchen, die jahrhundertelang zu den wichtigsten Granitbrüchen Italiens zählten. Bald erreichten wir Domodossola - ein Bergstädtchen mit malerischer Altstadt – und wichtige Station an der Brennerstrecke. Mittelpunkt der Stadt ist die Piazza Mercato.

Mit Luca Mestrini in den Arkaden von Domodossola

Arkaden in warmen Pastelltönen und elegante Herrenhäuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert rahmen den Platz ein. Domodossola ist der Kreuzungspunkt von sieben Ossola-Seitentälern und ein grenzüberschreitendes Drehkreuz und Schnittpunkt vieler Kulturen und Handelsbeziehungen.
Den Marktplatz von Domodossola passiert auch die historische Via Mercato, die die Stadt über das Centovalli und das Val Vigezzo mit Locarno und den Lago Maggiore verbindet. Der Platz ist auch Handelsplatz für regionale Produkte. Einige von uns kauften dort Käse und Wurst.

Triebwagen der Centovallibahn

Auf reservierten Plätzen

Danach erwartete uns ein weiterer Höhepunkt der Reise: eine Fahrt mit der Centovalli-Bahn durch die malerischen 100 Täler und das italienische Valle Vigezzo nach Locarno.

Tal und Bahn

Die Reise führte durch tiefe Schluchten entlang an Wasserfällen und grünen Kastanienwäldern. Unser Bus holte uns in Locarno ab und brachte uns zurück nach Meina.

9. Tag, Fr. 24. Mai:  Rückreise nach Koblenz
Von Meina fuhren wir südlich des Lago Maggiore auf die Autobahn zum Gotthardtunnel. Nach einer Rast auf der Südseite ging es in zügiger Fahrt bis kurz vor Luzern und wir erreichten nach mehreren Staus vor Basel gegen 15 Uhr die deutsche Grenze. Auf der Oberrhein-Autobahn war das Wetter –auch während einer Pause an der Raststätte Mahlberg Ost – sehr schlecht. Deutlich angenehmer war die Rast in der Nähe von Landau, doch sorgte ein Unfall zwischen Kreuz Alzey und Gau-Bickelheim für einen über einstündigen Stau. Um 21:30 Uhr erreichten wir Koblenz und unser Fahrer konnte die maximale Lenkzeit auf die Minute genau einhalten.  

Termin: Donnerstag, 16. Mai 2024
Abfahrt: 6.00 Uhr, Reisebusbahnhof Koblenz (früher Sparda-Bank)
Rückkunft: Freitag, 24. Mai. gegen 20 Uhr
Preis: Mitglieder: 1.989,– Euro p.P. im DZ; Gäste: 1.999,– Euro p.P. im DZ
EZ-Zuschlag: 339,– Euro
Leistungen:
• Busfahrt im modernen 4-Sterne First-Class-Bus der Firma König's Reisen
• 5 x Übernachtung/Frühstück in Classic Zimmern im Vier-Sterne-Hotel Best Western Plus Genova in Turin
• 3 x Übernachtung mit Halbpension im Vier-Sterne-Hotel Villa Paradiso in Meina
• 2 x Abendessen in einem Restaurant in Turin
• Führungen und Eintritte gemäß Programm (Palazzo Reale, Schloss Fenis, Krypta Basilica di Superga, Pinoteca Agnelli, Jagdschloss Stupigni, Königspalast La Venaria Reale)
• Deutschsprachige Reiseleitung am 2. bis 5. und 8. Tag
• Weinprobe mit Verkostung in der Kellerei Marrone (5 Sorten Wein – inkl. 1 Glas Barolo - mit einem leckeren Imbiss)
• Führung Weingut Podere ai Valloni mit Verkostung von Wein, Käse- und Salamiplatte aus der Region, Grissini und Brot.
• Fahrt mit dem Lago-Maggiore Express und der Centovalli-Bahn
• Kurtaxen im Hotel
• Audio Guides
• Informationsheft für alle Teilnehmer bzw. Buchungspaare
• Reiseleitung durch Koblenzer Bildungsverein
• Veranstalter: König's Reisen GmbH, Wirges
Reiseleitung: Jürgen Zahren
Mindestteilnehmerzahl: 25 Personen
Wir empfehlen den Abschluss einer Reiserücktrittskostenversicherung (RRKV)
Stand Juli 2023:  80,– € p.P. im DZ und 92,– € im EZ bei 20 % Selbstbehalt).

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