Auf den Spuren der hessischen Landgrafen
Erstes Ziel unserer Tagesfahrt mit 37 Teilnehmern aus Koblenz und Limburg war das im Jahr 1701 errichtete und unmittelbar am Mainufer in Hanau-Kesselstadt gelegene prachtvolle Schloss Philippsruhe. Dieses ist eines der bedeutendsten Kultur- und Baudenkmäler Hanaus - im Barockstil nach französischem Vorbild errichtet und umgeben von einem herrlichen Park mit Orangerie, Belvedere, Skulpturenpark und Amphitheater.
Seit 1964 beherbergt das Hauptgebäude – Corps de Logis – das Historische Museum. Eigene Räume sind den in Hanau geborenen Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm sowie dem Komponisten Paul Hindemith (*1895) gewidmet. Außerdem befindet sich im Schloss das einzige Papiertheater-Museum Deutschlands, das auch zu Aufführungen auf den Miniaturbühnen einlädt.
In zwei Führungen mit Ingrid Kirsch und Christina Maulbecker erfuhren wir während der folgenden 90 Minuten viel Wissenswertes über die Geschichte des Schlosses und seiner Erbauer sowie die umfangreichen Sammlungen des Museums.
Im nahegelegenen historischen Gasthaus „Zum Rothen Löwen" bestand Gelegenheit zum Mittagessen. Das eigentlich erst ab 18 Uhr geöffnete Lokal hatte eigens für unsere Gruppe geöffnet.
Am Nachmittag haben wir uns der nahegelegenen ehemaligen Kuranlage Hanau-Wilhelmsbad gewidmet. Diese wurde Ende des 18. Jh. auf Geheiß des in Hanau residierenden Erbprinzen und regierenden Grafen Wilhelm IX. (ab 1803 Kurfürst Wilhelm I. von Hessen-Kassel) errichtet – als vornehmer Badeort der höfischen Gesellschaft und des aufstrebenden Bürgertums. Inmitten eines Landschaftsparks nach englischem Vorbild ist die ehemalige Kuranlage mit ihren, an einer zentralen Allee aufgereihten, Pavillonbauten vollständig erhalten. (Zur ausführlichen Denkmal-Beschreibung bitte anklicken.)
Während einer Führung durch den Park mit Evelin Weber und Margit Kunze haben wir auch die Innenräume der auf einer Insel turmartig errichteten „Burgruine" des Erbprinzen besichtigt. Der Turm beherbergt ein Lustschlösschen mit elegantem Wohnappartement und prachtvollem Kuppelsaal mit zahlreichen Gemälden von Anton Wilhelm Tischbein (1730–1804).
Das im Park unter einer mächtigen Einhausung verborgene historische Karussell, das als einziges seiner Art weltweit gilt, soll sich angeblich im kommenden Jahr (2016) wieder drehen. Allerdings vermittelt die Baustelle derzeit nicht den Eindruck, dass dieses Ziel so „kurzfristig" erreicht werden könnte.
Zum Abschluß zeigte uns Gaby Mayer, die Beleuchtungs- und Bühnenmeisterin des Comoedienhauses, das kleine Barocktheater, das bis heute nichts von seinem Zauber verloren hat. Besonderes Interesse weckte die Bestuhlung, die einige Teilnehmer sofort gegen die unbequem engen Reihen im Koblenzer Stadttheater ausgetauscht hätten.
Mit vielen neuen Eindrücken brachte uns Fahrer Alois Rütsch von der Firma Römer-Reisen am Abend wieder wohlbehalten nach Limburg und Koblenz zurück.
Termin: Samstag, 19. September 2015
Abfahrt: 8.00 Uhr, Koblenz; 8.40 Uhr, Limburg
Ankunft: gegen 19.00 Uhr
Preis: Mitglieder und Verein für Nass. Altertumskunde: 34,00 €, Gäste: 36,00 €
Leistungen: Busfahrt, Führungen, Eintrittspreise
Leitung: Anke Falkenstett
Bericht und Fotos: Hans-Peter Günther