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„An der Saale hellem Strande“ (Teil 2)

4. Tag, Samstag: Merseburg, Landsberg
Unserem Standquartier Merseburg war der vierte Tag gewidmet. Bereits um 8.30 Uhr starteten wir mit Lieselotte Witte am Hotel zur Stadtführung. Zunächst besuchten wir das Gebäude der oberen Wasserkunst, dann die Orangerie, den Schlosspark und den Schlosshof.

Merseburg: Der schönste Blick auf Dom und Schloss

Vom Saaleufer aus hat man den schönsten Blick auf den Dom- und Schlossberg, rechts lugt der Turm der romanischen Neumarktkirche hervor, die wir auch von innen besichtigten.

Merseburg: Inneres der roman. Neumarktkirche

In der romanischen Kirche können Pilger auf der Empore ein Nachtquartier finden. Besonders beeindruckend sind die Arbeiten der Künstlerin Susanne Messerschmidt. Um den Domberg herum und durch das „Krumme Tor“ endete die Führung vor dem Dom.

Nach nur kurzer Pause übernahm Beate Tippelt die Gruppe zur ebenfalls rund 90-minütigen Führung durch den Dom, die Stiftsgebäude mit dem Kreuzgang und den Domschatz. Pünktlich endete die interessante Führung, bei der uns auch die berühmten Merseburger Zaubersprüche vorgestellt wurden, zu „Orgelklang12“.

Mersburger Dom: Kanzel und Ladegast-Orgel

An der mächtigen Ladegast-Orgel brachte Denny Wilke, Stadtorganist in Mühlhausen (Thüringen) Werke von Schildt, Scheidt und Buxtehude zu Gehör, während Domprediger Dr. Eberle die begleitenden Worte zur Besinnung sprach.

Auf dem Rückweg zum Hotel nutzten die meisten Teilnehmer die Gelegenheit, einen Blick in das Merseburger Ständehaus zu werfen, da dort einige Hochzeiten gefeiert wurden. Eine Überraschung bot das große Treppenhaus, denn die Pfeiler und Handläufe bestehen aus schönstem Lahnmarmor, gewonnen im Unica-Bruch von Villmar.

Im Rahmen der Halbpension gab es an diesem Tag das gemeinsame Essen im Hotel am Mittag. Nach einer kurzen Erholungspause fuhren wir mit dem Bus zunächst in den Merseburger Ortsteil Freiimfelde.

Merseburg: Zollingerdach

Dort besteht mit der kleinen ev. Kreuzkapelle ein Bauwerk mit einem für Merseburg typischen „Zollingerdach“. Obwohl der einfache Kirchenbau 1933 eigentlich nur als Notkirche für eine kurze Übergangszeit geplant war, dient er bis heute der Gemeinde als Gottesdienstraum. Horst Trelenberg, Küster und gute Seele der Gemeinde, hatte eigens für unsere Gruppe das Kirchlein geöffnet und gab uns Auskunft zu seiner Geschichte und aktuellen Situation.

Über Halle hinaus setzten wir die Fahrt nach Landsberg fort. Nach etwas schwieriger Parkplatzsuche erklommen wir - mit gegenseitiger Unterstützung - die steile Porphyrkuppe mit der romanischen Doppelkapelle St. Crucius auf „Querfeldeinwegen“.

Landsberg: Romanische Doppelkapelle

Oben angekommen erholten wir uns u.a. beim Blick auf das gut genutzte Freibad am Fuße des Berges. Die örtliche Museumsleiterin Inge Fricke musste noch eine Besuchergruppe verabschieden, bevor wir unsere Führung beginnen konnten.

Landsberg: Romanische Kapitelle

Sowohl das Innere der ehemaligen Burgkapelle mit den unterschiedlich gestalteten Kapitellen, als auch der Weitblick vom Balkon des zweiten Obergeschosses waren beeindruckend. Der Abend stand zur freien Verfügung. Allerdings zeigte sich, dass unser Hotel offenbar eine Insel in einem ansonsten nicht sehr dichten gastronomischen Angebot darstellt.

5. Tag, Sonntag: Weißenfels, Lützen, Bad Dürrenberg
Der Sonntag begann bei der Abfahrt vom Hotel zunächst mit grauem Himmel und Regen. Über die B 91 erreichten wir Weißenfels und das oberhalb der Stadt gelegene Schloss Neu-Augustusburg. Der Gottesdienst in der Schlosskapelle verhalf uns zum eigentlich nicht geplanten Besuch des Museums, was sich aber im Nachhinein als Glücksfall herausstellte: In drei Abteilungen präsentiert das Museum etwas zur Stadtgeschichte, dem Schloss und beherbergt ein sehenswertes Schuhmuseum! Dieses bewahrt - wie in einer Zeitkapsel - die bereits vor der Wiedervereinigung erstellte Ausstellung und zeigt damit eine heute kaum noch zu erlebende Sichtweise auf die Produktions- und Firmengeschichten der Schuhindustrie in der ehemaligen DDR.

Weissenfels: Kirche im Schloss Neu-Augustusburg

Nach dem Abschluss des Gottesdienstes konnten wir uns vor der Weiterfahrt die barocke Schlosskirche bei bester Beleuchtung anschauen.

Lützen: Gustav Adolf-Gedenkstätte

Auf direktem Wege fuhren wir weiter nach Lützen und zur etwas außerhalb der kleinen Stadt gelegenen Gustav-Adolf-Gedenkstätte, durch die uns Herr Hennicke in unvergesslicher Art und Weise führte.

Lützen: Das gemütliche Schloss-Café

Im Lützener Schloss wurden wir anschließend bereits von den Damen des Museumsvereins erwartet und mit einer selbst gemachten leckeren Hochzeitssuppe bewirtet. Danach folgte ein individueller Rundgang durch das Museum, mit einem Raum zu Johann Gottfried Seume, der 1802 zu Fuß nach Syrakus gewandert war, seinen Reisebericht anschließend veröffentlichte und damit große Bekanntheit erreichte. Vor der Weiterfahrt gab es im Schlosscafé noch Zeit für ein Tässchen Kaffee und leckeren, selbst gebackenen Kuchen.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir Bad Dürrenberg und aufgrund einer Umleitung mussten wir in der Nähe der ev. St. Laurentius-Kirche aussteigen. Die Kirche hatte geöffnet und wir nutzten die Gelegenheit zu einem Besuch. Wir hatten das Glück, dass die aufsichtsführende Dame von der Kirchengemeinde uns nicht nur die Geschichte erläuterte, sondern uns auch die 1810 gebaute Orgel zu Gehör brachte.

Bad Dürrenberg, Gradieranlagen

Nicht allzu weit war es bis zum Kurpark und den, in ganz verschiedenen Bauweisen errichteten Gradierwerken, die ursprünglich für die Salzherstellung errichtet wurden. Ein Teil der Gruppe stieg am Borlachturm vorbei hinunter bis ans Ufer der Saale. An der neu errichteten Bockwindmühle von Spergau und durch die als Gartenstadt angelegten Siedlungen von Leuna ging es zurück nach Merseburg.

6. Tag, Montag: Kloster Helfta, Lutherstadt Eisleben, Rückfahrt
Die etwas frühere Abfahrt vom Hotel ermöglichte uns noch den Besuch des im Mittelalter berühmten Klosters Helfta. Hier wirkten ab 1258 drei bedeutende Mystikerinnen, doch bereits 1542 endete mit der Reformation das klösterliche Leben in Helfta.

Eisleben: Kloster Helfta

Erst 1999 konnte - nach 457 Jahren - mit Nonnen des Zisterzienserordens das Kloster neu belebt werden. Heute bilden zwölf Nonnen und eine Novizin den geistlichen Kern des Klosters.

Für einen rund zweieinhalbstündigen Rundgang durch die Lutherstadt Eisleben erwartete uns bereits Frau Riedel. Mit ihr besuchten wir Luthers Geburtshaus, die kurz zuvor - nach Renovierung und Umgestaltung zu einem Taufzentrum - wiedereröffnete Kirche St. Petri-Pauli und die Andreaskirche.

Eisleben: In der St. Petri-Kirche ist ein Taufzentrum entstanden

Vor der Rückfahrt gab es im Restaurant deckert’s in Eisleben noch die Möglichkeit zu einem sehr leckeren Mittagessen.

Ohne Staus und Störungen, nur unterbrochen von einer Pause in der 1970 eröffneten Raststätte Hasselberg (mit traditionellem Restaurant und Bedienung!), erreichten wir dank des sicheren Chauffierens unseres Fahrers Jakob Hauprichs wohlbehalten Limburg und Koblenz.

Termin: Mittwoch, 1. August 2012
Abfahrt: 7.00 Uhr, Koblenz, 7.40 Uhr Limburg
Rückkunft: Montag, 6. August 2012, gegen 20.00 Uhr
Reisepreis:
Mitglieder: 598,00 € p.P. im DZ
Gäste: 613,00 € p.P. im DZ
EZ-Zuschlag: 100,00 €

Leistungen:

  • Fahrt mit modernem Fernreisebus
  • 5 Übernachtungen, 5xHP, im Radisson-Blu-Hotel Merseburg
  • Stadtführungen in Eisenberg, Halle, Merseburg, Eisleben
  • Alle Eintritte und Führungen (Burg Querfurt, Franckesche Stiftungen, Goethe-Theater usw.)
  • Reiseleitung durch Koblenzer Bildungsverein

Leitung, Bericht und Fotos: Hans-Peter Günther

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