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Entlang der „Via Regia“ nach Görlitz (Teil 2)

Fortsetzung des Reiseberichtes:

5. Tag, Montag: 3. Sächsische Landesausstellung (und zur freien Verfügung)
Sieben Reiseteilnehmer nutzten am Montagmorgen ab 8.30 Uhr die Gelegenheit zu einer Besichtigung des traditionsreichen, seit 1849 in Görlitz bestehenden Waggonbau-Werkes. Das heute zum kanadischen Kon­zern „Bombardier Transportation“ gehörende Werk stellt u.a. modernste Doppelstockwagen für das In- und Ausland her.

Bombardier: Gut geschützt bei der Werkbesichtigung

Mit Herrn Rümpel hatten wir einen ganz besonderen Führer durch die Anlagen, der uns die Geschichte des Werkes aus seiner jahrzehntelangen Tätigkeit für einen der größten Arbeitgeber in Görlitz anschaulich schildern konnte.

Der größere Teil der Reisegruppe nutzte die Möglichkeit, mit der Eintritts­karte zur Landesaus­stellung ab 10 Uhr die Sammlungen des »Schlesischen Museums« im historischen Schönhof zu besuchen.

Görlitz: Kaisertrutz (via regia)

Um 12 Uhr begann im Kaisertrutz unsere gemeinsame Führung (90 Min.) durch die „3. Sächsische Landesausstellung“, die unter dem Thema „via regia – 800 Jahre Bewegung und Begegnung“ stand. Nach einer individuellen Mittags­pause war die Fort­setzung der Ausstellungsbesuche möglich.

Görlitz: In der ehem. Synagoge

Auf Vermittlung von Herrn Bröge konnte die Reiseleitung für 15 Uhr einen Besuchstermin in der Görlitzer Synagoge vereinbaren. Mit Frau Schleicher erlebten wir eine engagierte Führung durch die einzige große Synagoge Sachsens, die nicht von den Nazis zerstört wurde.

Rathausturm am Abend

Für das individuelle Abendessen folgten wir dem Slogan der Görlitzer Restaurants, als die Dop­pelstadt an der Neiße im Wettbewerb zur Europäischen Kulturhauptstadt unterlegen war: „Wenn schon Essen, dann in Görlitz“.

6. Tag, Dienstag: Kloster Marienthal – Zittau – Kloster Oybin
Am Berzdorfer See legten wir zunächst einen kurzen Halt an einem ehemaligen Braunkohlen­bagger, dem „Eisenschwein“ ein. Aus Anlass der Außerbetriebnahme des letzten Tagebau-Großgerätes, dem Bagger 1452, war im Oktober 2001 der »Verein bergbaulicher Zeitzeugen Berzdorf-Oberlausitz e.V.« gegründet worden, der sich um die Zeugen des fast 250 Jahre andauernden Braunkohle-Bergbaus kümmert.

Braunkohlebagger Berzdorf

Pünktlich zur Führung mit Herrn Rainer Decke trafen wir am Kloster St. Marienthal bei Ostritz ein. Das Nonnenkloster ist eines der ältesten Zisterzien­serinnen-Klöster in Deutschland und kann auf ein über 775-jähriges ununterbrochenes Bestehen zurückschauen. Die heutige Klosteranlage ist nach dem großen Brand (1683) im böhmischem Barock entstanden.

Gruppe am Modell von Kl. Marienthal

Im August 2010 war der unmittelbar an der Neiße liegende, gerade erst sanierte Klosterkomplex von dem plötzlichen Hochwasser besonders stark betroffen.

Kloster St. Marienthal, Michaeliskapelle und re. Propstei und Klosterkirche

In einer Gruft der Michaeliskapelle befindet sich die Sarkophage der 1806 in Koblenz geborenen Sängerin Henriette Sontag, die 1854 bei einer Gastspielreise in Mexiko an der Cholera gestorben war und ihres Gatten, des sardinischen Grafen Carlo Rossi.

Nach der sehr informativen Führung fuhren wir weiter nach Zittau und schauten uns die Stadt mit den bedeutenden Bauten u.a. aus der Schinkel-Ära (Rathaus, Kirche St. Johannes) und den Fastentüchern an.

Zittau, Johanniskirche (1837)

Nach der individuellen Mittagspause ließen wir uns zunächst das Große Zittauer Fastentuch erläutern. Als gute Entscheidung hat sich der Kauf der Kombi-Eintrittskarte erwiesen, denn neben dem Besuch des kleinen Fastentuchs erlaubte die Karte noch einen Blick in das sehr interessante Zittauer Museum und den Klosterhof. Mit dem Bus fuhren wir danach weiter in das „kleinste Mittelgebirge Deutschlands“ nach Oybin.

Oybin, Bergkirche und Aufstieg zur Burg

Auf dem Weg hinauf zum Berg Oybin bestand Gelegenheit zum Besuch der in den Fels gebauten Bergkirche. Zu Fuß oder mit der „Bimmelbahn“ oben angekommen bot der Panorama-Rundweg herrliche Ausblicke auf Zittau und die Umgebung. Die Ruine des ehem. Klosters hat schon die Maler der Romantik, wie Caspar David Friedrich, in ihren Bann gezogen.

Oybin, Blick vom Berg und auf die Klosterruine

Ein Erlebnis war der lateinische Gesang von zwei, jetzt im Ruhestand lebenden, katholischen Pfarrern in der Kirchenruine. Nach dem erlebnisreichen Tag fuhren wir zurück nach Görlitz und ließen uns das letzte Abendessen im Hotel schmecken.

7. Tag, Mittwoch: Chemnitz „Villa Esche“ – Koblenz
Während der Rückfahrt legten wir einen Halt in Chemnitz ein und besichtigen die von dem belgischen Künstler Henry van de Velde für den Strumpffabrikanten Herbert Eugen Esche entworfene „Villa Esche“ mit einer Führung.

Villa Esche in Chemnitz

Sie gilt als ein Baudenkmal von europäischem Rang und beherbergt Deutschlands erstes »Henry van de Velde-Museum« .

Gruppe in der Villa Esche

Auf der Terrasse der zum Restaurant umgebauten ehemaligen Remise bestand Gelegenheit zum Mittagessen. Anschließend begann die Rückfahrt nach Koblenz. Großes Glück hatten wir mit dem Wetter, denn unsere Kaffeepause an der Raststätte Hörselgau konnten wir noch bei Sonnenschein genießen. Anschließend gab es zum Teil recht kräftige Gewitterschauer. Gegen 20 Uhr wurde Koblenz wohlbehalten und mit vielen neuen Eindrücken erreicht.

Termin: Donnerstag, 23. Juni 2011, 6 Uhr, Koblenz, Reisebusbahnhof
Rückkunft: Mittwoch, 29. Juni 2011 (gegen 20 Uhr)
Reisepreis: Mitglieder: 695,00 Euro p.P. im DZ, Gäste: 710,00 Euro p.P. im DZ
EZ-Zuschlag: 109,00 Euro

Leistungen:

  • Fahrt in modernem 4-Sterne Fernreisebus
  • 6 Übernachtungen mit 5x Halbpension im 4-Sterne Mercure Parkhotel Görlitz
  • Eintritte, Führungen und Besichtigungen lt. Programm
  • Fahrt mit der Riesengebirgsbahn
  • Örtliche Reisebegleitung in Görlitz und Niederschlesien
  • Reiseleitung durch Koblenzer Bildungsverein

Reiseleitung, Bericht und Fotos: Hans-Peter Günther

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