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Natur und Kultur der Marken (Teil 2)

6. Tag, Donnerstag: Loreto, Macerata
Am Donnerstag verabschiedeten wir uns von der Provinz Pesaro, Urbino. Wir fuhren zunächst nach Loreto, eine der bedeutendsten Marienwallfahrtsorte der Welt. Die große Kuppel des Sanctuario della Santa Casa beherrscht das Landschaftsbild im Umkreis von vielen Kilometern.

Loreto: Basilika des Hlg. Hauses

Gläubige wie Kunstsinnige zieht es gleichermaßen zur Basilica. Ziel der Pilger ist das „Heilige Haus der Muttergottes“ die Santa Casa. Nach einer alten Überlieferung soll es sich um das Nazarener Haus handeln. Weiterfahrt nach Macerata. Die Hügelstadt ist bekannt durch die im Juli und August stattfindenden Freilicht-Opernfestspiele Wir machten einen kleinen Spaziergang durch die Stadt und konnten einen Blick in das kleine alte Theater werfen. Weiterfahrt in das Naturschutzgebiet Abbadia di Fiastra, in dessen Mittelpunkt die Abtei liegt.

Abbadia di Fiastra: Picknick im Grünen

Hier fand unter schattigen Bäumen unser Picknick statt, das wie immer ausgezeichnet mundete. Weiterfahrt nach unserem nächsten Ziel unser Hotel Villa Picena in Colli del Tronto. Eine komfortable Anlage in einem prächtigen Garten. Den Abend beschlossen wir bei einem mehrgängigen Menue mit verschiedenen Weinen in stilvollem Ambiente.

7. Tag, Freitag: In die Provinz Ascoli Piceno
Am nächsten Tag erwartete uns Frau Marina Ricci, die uns in den nächsten Tagen mit viel Sachkunde und  Engagement mit den Schönheiten der Provinz Ascoli Piceno vertraut machen sollte. Zunächst ging es nach Offida. Die Stadt ist auch das bedeutendste Weinbauzentrum der Umgebung.

Offida: S. Maria della Rocca

Wir machten einen mehrstündigen Bummel durch die mittelalterliche Stadt und lernten u.a. eines der imposantesten Baudenkmäler der südlichen Marken kennen, die Kirche S. Maria della Rocca.

Danach fuhren wir zu einer Weinprobe mit Imbiss in das Weingut Ciu Ciu. Keiner von uns hätte hier eines der größten Weingüter der Marken erwartet, in dessen Keller in vielen Eichenfässern die Schätze aus den verschiedenen Jahrgängen lagern. Wir konnten den vorzüglichen Spumante und jeweils einen Weiß- und Rotwein probieren.

Weiterfahrt nach Campofilone einem kleinen Ort mit großer Pasta-Tradition. Hier besichtigten wir die Produktion einer Nudelwerkstatt, in der Nudeln mit besonderer Qualität hergestellt werden. Sie zählen zu den besten der Welt. Zum Abschluss ging es nach Fermo, eine prächtige eindrucksvolle Stadt reich an Palazzi und Villen. Wir besichtigten die berühmten Zisternen, ein Wassersystem aus der Römerzeit, die noch heute vollständig erhalten sind. Den krönenden Abschluss des Tages bildete ein mehrgängiges Fischessen im Hotel Parco dei Principi in Grottamare direkt am Meer.

8. Tag, Samstag: Fermo, Campofilone, San Benedetto
Am Vormittag lernten wir die Stadt der 100 Türme kennen. Ascoli Piceno ist das Juwel aller marchigianische Orte. Wir begannen unseren Rundgang an der Piazza Arringo mit seinem schönen Brunnen aus Travertin mit Bronzeelementen wie Seepferde, Fisch und Putten. Dann besichtigten wir die am Platz gelegene Kathedrale von S. Emidio. Das dreischiffige Innere ist mit farbenprächtigen Fresken ausgemalt, beeindruckend auch das hohe Ziborium, ein baldachinartiger Überbau über dem Altar. Der älteste Teil des Domes ist seine weitläufige Krypta, ein elfschiffiger Säulenwald mit teilweise römischen Spolien. Nach dem Dom besichtigten wir das Baptisterium, das extra - wie auch drei weitere romanische Kirchen auf unserem Weg - nur für unsere Gruppe aufgeschlossen wurde. Frau Ricci hatte alles perfekt vorbereitet. Das Baptisterium gehört zu den interessantesten Taufkapellen Italiens. In dem Gebäude aus dem 11./12. Jh. verbirgt sich ein älterer achteckiger Kern, der vielleicht noch auf die Zeit Konstantins zurückgeht. Auf unserem Weg passierten wir die Piazza del Populo, einen der elegantesten Plätze Italiens. Eine Seite des Platzes wird geprägt durch den wunderschönen Palazzo die Capitani del Populo aus dem 13. Jh, dessen Hauptportal von einer monumentalen Statue von Papst Paul III. geschmückt wird. Die Stirnseite des Platzes nimmt die Kirche San Francesco ein.

Am Nachmittag konnten wir uns davon überzeugen, dass die Ascolaner den Platz zum Flanieren benutzen. Leider war das am Platz liegende Cafe Meletti noch immer in Restauro. Zum Abschluss unseres Rundganges stiegen wir unter die Oberfläche der Ponte di Cecco um die beiden römischen Rundbögen zu besichtigen, die ein Teilstück der Via Salaria waren.

9. Tag, Sonntag: Sibillinische Berge
Uns sollte noch eine schöne Abschiedstour erwarten. Wir fuhren in die Monti Azzurri, wie die Sibillinischen Berge auch genannt werden. Die Sibillinen sind der Legende nach das Reich der Feen und Zauberer und der Sitz der Seherin Sibilla. Über Comunanza ging es nach Amondola. Hier fand ein großer Motorradfahrertreffen statt. Die Polizei hatte aber extra für uns einen Parkplatz reserviert.

Weiter ging es nach Montefortino. Dieses beeindruckende Bergstädtchen liegt genau im Schatten des Monte Sibilla (2175 m). Wir machten einen Bummel durch die malerischen Gassen  und besichtigten im Palazzo Leopardi die kleine Sammlung Fortunato Duranti mit Gemälden aus dem 15. und 16. Jh. Wir fuhren weiter zum nahe gelegenen Heiligtum der Madonna dell’Ambro aus dem 17. Jh. Weiter ging es nach Castelluccio an der Grenze zwischen Umbrien und den Marken.

Castelluccio: Die Hochebene

Die Hochebene unterhalb des Örtchens gilt als eine der stimmungsvollsten Landschaften Italiens. Sie ist auch berühmt wegen der dort wachsenden Linsen. Hier konnten wir bei einem Imbiss die Linsen, Schinken, Salami und den Pecorino probieren. Auch mit Wein und Grappa war man nicht sparsam.

Castelluccio: Imbiss in der Käserei

Viele von uns kauften Käse vor Ort in der Käserei. Auf der Rückfahrt ging es über kurvige Bergstrassen zu einem trüffelverarbeitenden Betrieb „filotei“ in Arquata del Tronto, wo wir uns mit Delikatessen als Mitbringsel für zu Hause eindeckten.

Arquata del Tronto

Der im wahrsten Sinne des Wortes krönende Abschluss war der Aufstieg zur Burg, die im 13 Jh. erbaut wurde und hoch auf ihrem Hügel über das Tronto-Tal wacht. In  der Kirche des Ortes sahen wir noch eine der Kopien des Leichentuchs Christi, bevor wir uns dann von unserer Führerin Marina Ricci verabschiedeten. Wir waren uns alle einig. Sie war ausgezeichnet und hat die Note sehr gut verdient. Am letzten Abend im Hotel wurden wir nochmals mit einem mehrgängigen Menü im Hotel verwöhnt.

10. Tag, Montag: Fahrt nach Südtirol
Am nächsten Morgen stellten wir uns alle zum Gruppenfoto vor dem Hotel auf. Ursprünglich war geplant, die Mittagspause in Mantua zu machen. Aber auch hier hat sich bereits die Unsitte des Checkpoints für Busse mit Gebührenzahlung breit gemacht. Der Checkpoint war noch nicht mal besetzt, so dass die Stadt Mantua auf ein Geschäft mit dem Mittagessen mit unserer Gruppe verzichten musste. Unsere letzte Übernachtung war in Sterzing im Hotel Brenner im Autohof an der Autobahn.  Die Zimmer waren groß, ruhig und insbesondere das Frühstück und auch die Freundlichkeit der Wirtsleute sind positiv erwähnenswert.

11. Tag, Dienstag: Rückfahrt nach Koblenz
Da die Klimaanlage des Busses ausgefallen war und unser Fahrer Jakob die Anlage in Brixen instand setzen lassen musste, konnten wir erst um 10 Uhr die Rückfahrt beginnen. Diese verspätete Abreise hatte einen äußerst positiven Effekt: wir konnten zum Abschluss im Bräustüberl in Aying nochmals die gute bayrische Küche genießen.

Bei der Ankunft in Koblenz dankten wir unserem Fahrer Jakob Hauprichs, der uns wie immer sicher auf den insgesamt 3.600 km gefahren hat. Zusammenfassend: Wir waren in einer der schönsten Landschaften Italiens zu Gast gewesen und sind mit viel Kultur und gastronomischen Genüssen verwöhnt worden.

Termin: Samstag, 14. Mai 2011
Abfahrt: 6 Uhr, Koblenz, Reisebusbahnhof
Rückkunft: Dienstag, 24. Mai 2011
Reisepreis: Mitglieder: 1130,00 Euro p.P. im DZ Gäste: 1145,00 Euro p.P. im DZ
EZ-Zuschlag: 170,00 Euro

Leistungen:

  • Fahrt in modernem 4-Sterne Fernreisebus
  • 4 Übernachtungen, 3 x Halbpension im 4-Sterne Hotel Mamiani in Urbino
  • 4 Übernachtungen, 3 x Halbpension im 4-Sterne Hotel Villa Picena in Colli del Tronto
  • Zwischenübernachtung auf der Hin- und Rückfahrt mit HP in 3-4-Sterne Hotels
  • 2 Weinproben mit Imbiss
  • 1 Abendessen im Agritourismo Ca' Andreana
  • Eintritte für Besichtigungen laut Programm
  • Reiseleitung durch Koblenzer Bildungsverein

Reiseleitung: Wolfgang Brücker, Jürgen Zahren

Hinweis: Den kompletten Reisebericht mit allen Fotos auf insgeamt 16 Seiten können Sie als pdf-Dokument (2,53 MB) öffnen und auf ihrem Computer speichern.

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