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Toskana: Die tausend Gesichter der Maremma

10-tägige Kultur- und Studienreise vom 11. bis 20. September 2010

Nachdem wir im Jahre 2009 die nördliche Toskana von Viareggio aus bereist haben, führte uns diese Reise in die Maremma, einen etwas weniger bekannten Bereich der Toskana.

Die Maremma „Zum Meer gehörend“ wurde von den Etruskern besiedelt, deren Spuren überall anzutreffen sind. Weiße Strände von dichtem Pinienwald gesäumt, kristallklares Meer, die Hafenorte der Tyrrhenischen Küste, die atemberaubenden Ausblicke vom Monte Argentario, eine vielfältigen Tierwelt und reizvolle Städte im Hinterland kennzeichnen einen der schönsten Teile der Toskana. Die französische Künstlerin Niki de Saint Phalle hat hier ein phantastisches Kunstwerk als Krönung ihres Lebens geschaffen, den Tarot-Garten. Wie immer haben wir uns auch mit den kulinarischen Genüssen dieser Region vertraut gemacht. Ausgangspunkt unserer Entdeckungstour war der Hafen Santo Stefano. Wir wohnten im direkt am Wasser gelegenen 4-Sterne-Hotel „Baia d’Argento“.

1. Tag, Samstag: Anreise

Fahrt über den Gotthard-Paß

Unser erster Reisetag führte uns nach Lecco am Comer See. Wir nutzten das schöne Wetter, um über den Gotthard-Pass zu fahren und die herrliche Aussicht über die Berge zu genießen. Unser 4-Sterne-Hotel Pontevecchio lag direkt am Comer See, nur wenige Gehminuten zur Altstadt entfernt.

Grosseto: San Lorenzo

2. Tag, Sonntag: Grosseto

Am nächsten Tag fuhren wir weiter über Parma, Viareggio, Livorno an der Küste der Etrusker entlang nach Grosseto, der Hauptstadt der Maremma. Am Sonntagmittag ist der Ort wie ausgestorben. Bei einem Bummel bewunderten wir die zentrale Piazza Dante mit dem Denkmal des letzten habsburgischen Erbgroßherzog Leopold II., das Rathaus und den Dom.

Danach erreichten wir den Ausgangspunkt für unsere Entdeckungstour der Maremma, das 4-Sterne-Hotel »Baia d’Argento«, Es liegt nur zwei Kilometer vom Hafen Porto Santo und direkt am Wasser.

Am Abend erwartete uns - wie auch an den folgenden Tagen - ein umfangreiches 5-Gänge Menu.

3. Tag, Montag: Rundfahrt Monte Argentario

Am nächsten Morgen konnten wir unsere Reiseführerin Paola Blanchi begrüßen, die uns in den nächsten Tagen begleitete. Unsere Rundfahrt um die Halbinsel Monte Argentario begann mit einer Besichtigung von Porto Stefano, einer lebendigen Hafenstadt mit vielen Geschäften, kleinen Bars und Restaurants. Die Bucht wird dominiert von der eindrucksvollen spanischen Festung. Vom Monte Argentario konnten wir dann die atemberaubenden Aussichten auf das Meer und die vielen Nachbarinseln, wie die Isola Giglio oder Giannutri genießen.

Passionisten-Kloster

Vom Passionisten-Kloster am nördlichen Hang des Monte Argentario hatten wir dann einen großartiger Blick auf Orbetello, die Lagune und die Düne von Giannella. Das Kloster ist nur noch von wenigen Ordensbrüdern bewohnt. Viele von uns nutzten die Gelegenheit, einen im Kloster hergestellten Kräuterlikör zu erwerben.

Am Mittag erwartete uns ein erster lukullischer Höhepunkt unserer Reise, ein 4-gängiges Mittagessen im Restaurant der Fischerkooperative „I Pescatori“ in Orbetello. Hier servieren die Fischer - in einem früheren Pferdestall direkt an der Lagune - ihren selbst gefangenen Fisch. Wir genossen beim dreistündigen Essen Kartoffelmousse mit Botarga (Meeräschenroggen), Spaghetti mit Seebarsch, gegrillte Dorade und zum Nachtisch ein Limonensorbet, dazu einen hervorragenden, großzügig ausgeschenkten, regionalen Weißwein.

Porto Ercole mit den Festungen

Anschließend stand ein Besuch in Porto Ercole an der Ostküste der Halbinsel an, einem von zwei spanischen Festungen dominierten Ort. Wir stiegen zu Fuß auf die südliche Festung Rocca, welche wir mit einer Sondergenehmigung besichtigen und von oben den herrlichen Rundblick genießen konnten. Die Festung wird durch Privatleute dadurch erhalten, dass sie mit viel Kapital Ferienwohnungen eingerichtet haben. Über eine steile Treppe erreichten wir die Altstadt, vorbei an der Chiesa di Sant’ Erasmo; hier soll der in Porto Ercole 1610 an der Malaria verstorbene Maler Caravaggio begraben sein.

4. Tag, Dienstag: Wanderung Maremma

Am nächsten Morgen führte uns eine Wanderung durch den Naturpark der Maremma bis zur Mündung des Flusses Ombrone. Der Park ist nicht nur für seine Fauna, sondern auch für seine vielfältige Tierwelt bekannt. Auf unserem Wege konnten wir auch die typischen Maremma-Rinder mit ihren Hörnern bewundern. In einem kleinen Fluss waren Forellen und Aale zu sehen.

Parco Maremma: Paola mit Gruppe

Zum Mittag erwartete uns ein umfangreicher Imbiss in dem biologischen Agriturismus „Il Duchesco“: Bio-Käse mit Feigenkonfitüre, Spezialbrot mit Olivenöl und Salz, Toskanische Salami und Schinken, Schokoladenkuchen und drei verschiedene Sorten Weine.

Süße Köstlichkeiten

Hier bestand die ideale Gelegenheiten für unser zwei Tage später stattfindendes Picknick die leckeren Köstlichkeiten einzukaufen. Vom malerischen Talamone aus hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf den Monte Argentario, die Insel Giglio und die Hügel der Maremma. Im Mittelalter war Talamone der Hafen von Siena.

Burg von Talamone und Insel Giglio

Den Abschluß des Tages bildete ein Abstecher nach Magliano mit seinen engen verwinkelten Gassen. das noch heute so aussieht, als wäre die Zeit im 15. Jh. stehen geblieben. Wir wanderten auf der weitgehend restaurierten Stadtmauer, die zu den interessantesten und vollständigen mittelalterlichen Befestigungen der Maremma zählt.

5. Tag, Mittwoch: Insel Giglio

Alle Teilnehmer nutzen diesen Tag voller Sonnenschein zu einer Schifffahrt zur Insel del Giglio. Von Giglio Porto aus fuhren wir mit dem Bus zur Ortschaft Giglio Castello (405 m ü.M). Hinter stattlichen Mauern aus dem 11. Jh. verbirgt sich ein Festungskomplex mit vielen alten Häusern und verwinkelten Gassen.

Giglio Castello: Gruppe mit Paola

Sehenswert ist die »Chiesa di St. Pietro Apostolo« aus dem 15. Jh. mit Waffen der Piraten, mit der Armreliquie von San Mamiliano, dem Schutzheiligen der Insel und mit einer Christusfigur aus Elfenbein von Gianbologna.

Am 15. September wird alljährlich das Fest des Schutzheiligen San Mamiliano gefeiert. Da wir genau an diesem Tag die Insel besichtigten, sahen wir, wie in einer beeindruckenden Prozession - begleitet von Böllerschüssen und unter Anwesenheit des Bischofs - die Armreliquie des Schutzheiligen durch den Ort getragen wurde.

Giglio Porto: Der Inselhafen

Ein Landschaftsgenuss - mit Blick auf das Meer und seinem kristallklarem Wasser - war der Rückweg über alte Maultierpfade zum Hafen, wo uns das Boot für die Rückfahrt erwartet.

Zum Teil 2 des Reiseberichts

 

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